Komposttoiletten

Komposttoiletten

Die Komposttoiletten

In der Siedlung kommen zwei verschiedene Systeme von Großkammertrockentoiletten (ohne Wasserspülung) zum Einsatz: sowohl das ursprüngliche Clivus Multrum der Firma Lindström als auch das hieraus weiterentwickelte Terra Nova der Firma Berger. Beide bestehen aus einem Kompostcontainer (3,5 - 5 m³) und den senkrecht darüber installierten Toilettensitzen, die mit dem Container über Fallrohre verbunden sind.

Neben allen "großen und kleinen Geschäften" nimmt das System auch die Garten- und kompostierbaren Grünabfälle aus dem Haushalt auf. Eine Entlüftung garantiert den geruchfreien Betrieb, die Verdunstung überschüssiger Flüssigkeit und die effektive Kompostierung.

Jeden Monat sollte ungefähr eine Stunde Zeit in die Bearbeitung des Rohkompostes investiert werden. So kann nach frühestens vier Jahren der erste Kompost entnommen werden (ca. 40 Liter pro Jahr und Person).

Die Bewohner/innen nutzen den gewonnenen Kompost zur Düngung und sparen monatlich erheblich bei den laufenden Kosten: Die Kombination von Komposttoilette und PKA ermöglicht ausnahmsweise die Befreiung von den Abwassergebühren. Gleichwohl ist eine Zeit der Gewöhnung und des Lernens der richtigen Pflege erforderlich: "Funktioniert das Tier im Keller auch richtig?"

Hier eine Funktionszeichnung des Modells "Terra Nova" (Abb. mit freundlicher Genehmigung der Fa. Berger Biotechnik)



Bei einzelnen Bewohnern entstehen von Zeit zu Zeit kleinere Schwierigkeiten. So entwickeln sich z. T. Fruchtfliegen im Container oder die Kompostierung vollzieht sich ungleichmäßig (der Kompost ist zu feucht oder zu trocken).

Die Vorteile gegenüber Wasserspültoiletten überwiegen deutlich: Es werden ca. 50 Liter Wasser pro Person und Tag eingespart, die Fäkalien müssen nicht kilometerweit zur Kläranlage transportiert und dort mit hohem Aufwand gereinigt werden, und es gibt keine stinkenden "stillen Örtchen" mehr.

Toilettensitz

Der Toilettensitz ähnelt einem herkömmlichen Toilettensitz. Allerdings sind Brille und Deckel mit einem Dichtungsring versehen, damit die Anlage keine Luft über den Toilettensitz ziehen kann.

Das Fallrohr im Hintergrund schließt einen zweiten Toilettensitz aus dem Obergeschoss an den Kompostbehälter im Keller an.

Der Kompostierungbehälter

Das ist der Kompostbehälter, der im Keller untergebracht werden muss. In die ober Klappe kann kompostierbares Material einfüllen, wie z.B. Häkselgut aus dem Garten oder Küchenabfälle.

Die unter Kammer ist die Entnahmekammer.

Der linke Behäler wurde zu einem späteren Zeitpunkt umgebaut, um die Anlage wartungsfreundlicher zu gestalten.

Die Kompostentnahme

Ein- bis zweimal im Jahr sollte man den reifen Kompost entnehmen. Dazu öffnet man die untere Entnahmekammer und leert diese. Der Kompost kann als wertvoller Dünger verwendet werden, sollte aber sicherheitshalber nicht mit Pflanzen in Kontakt kommen, die zum Verzehr bestimmt sind.
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