Pflanzenkläranlage

Die Pflanzenkläranlage

Keine Einleitung der Abwässer in das öffentliche Siel

Zentrales verbindendes Element der ökologischen Siedlung ist der Umgang mit Fäkalien und Abwasser: Die Häuser sind nicht mit der öffentlichen Kanalisation verbunden, sondern verfügen jeweils über einen Anschluss an die siedlungseigene Pflanzenkläranlage (PKA) für das Grauwasser, das ist das häusliche Abwasser ohne Fäkalien. Für die Fäkalien verfügt jedes Haus über eine autarke Großkammertrockentoilette.

Entstehungsgeschichte der PKA

Mit dem Siedlungsbau wurde 1988 eine PKA mit einem Schilfhorizontalfilter eingerichtet. Diese konnte die erforderliche Reinigungsleistung, insbesondere für die noch wachsende Anzahl der Siedlungsbewohner/innen, nicht erbringen.

1994 wurde die PKA dann unter der Leitung der Firma AWA in ihre jetzige Form umgebaut: Nun ist die Anlage für das Grauwasser von 140 Personen, d. h. eine tägliche Abwassermenge von 15 m³ ausgelegt.

Reinigungsleistung besser als vorgeschrieben

Die erste Reinigungsstufe besteht aus mehreren Absetzschächten und einem Emscher Brunnen, in denen Schweb- und Feststoffe aus dem Bade-, Wasch- und sonstigen Abwasser separiert werden. Den Kern der PKA bilden drei Schilfbeete mit einer Gesamtfläche von ca. 240 qm, die als intervallbeschickte Vertikalfilter ausgebildet sind.


Nur für äußerste Komplikationen besitzt die Anlage auch einen Notanschluss an die öffentliche Kanalisation.

Reinigungsleistung wird kontrolliert

In den drei Beeten der PKA wird das gesamte Abwasser der 36 Häuser der Ökosiedlung biologisch durch Mikroorganismen so weit gereinigt, dass es anschließend unbedenklich in den angrenzenden Fleet des Stadtteils eingeleitet werden kann.

Voraussetzung hierfür sind die regelmäßigen Untersuchungen des gereinigten Abwassers auf die Einhaltung der durch die beaufsichtigende Behörde vorgeschriebenen Einleitwerte. Die halbjährliche Kontrolle zeigt, dass die Reinigungsleistung der Pflanzenkläranlage weit höher als behördlich gefordert ist.

Kontinuierliche Wartung erforderlich

Neben der täglichen Wartung, die durch unser ehrenamtliches PKA-Team geleistet wird, muss die PKA mindestens einmal im Jahr von Grund auf gereinigt werden: Schächte werden gesäubert, das Schilf gemäht und eventuell neues gepflanzt, Unkraut gejätet, der Schönungsteich von Entenflott befreit. Hier sind dann für einen Nachmittag alle Bewohner/innen der Siedlung gefordert mitzumachen.
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